Allergien
Dem Thema Allergie widmen wir uns intensiv. In den letzten Jahren ist es zu einer drastischen Zunahme von an Allergien erkrankten Patienten gekommen. Woran liegt das? Zum einen erfreuen sich Hunderassen großer Beliebtheit, die eine erbliche Veranlagung haben, an einer Allergie zu erkranken. Ein weiterer Grund ist die Umweltbelastung mit Feinstaub. Dieser kann Allergene binden, die so auf das Hundefell gelangen. Vielfach leiden Hunde unter einer Hausstaubmilbenallergie, was durch die Haltung im Haus begünstigt wird. Besonders im Winter bei warmer Heizungsluft werden diese Hunde symptomatisch. Und auch die sehr abwechslungsreiche Fütterung mit ihren vielen Eiweiß- und Kohlenhydratquellen und Zusatzstoffen spielt eine Rolle.
Wie auch in der Humanmedizin stehen uns verschiedene Test- und Diagnoseverfahren zur Verfügung. Ein Allergietest dient dem Auffinden von Umweltallergenen. Dazu gehören Pollen und Hausstaubmilben. Diese Art der Allergie nennt man Atopie. Auf dem Ergebnis des Allergietestes aufbauend führen wir eine Hyposensibilisierung durch. Die Hyposensibilisierungslösung verabreichen wir dem Patienten in langsam steigender Dosis. Das führt zu einer Toleranz des Patienten gegen das Allergen.
Futtermittelallergie
Bei einem Verdacht auf Futtermittelallergie ist immer noch der sicherste Weg, den Allergieauslöser per Ausschlussdiät zu finden. Das erfordert Disziplin und Konsequenz vom Tierbesitzer. Das Schöne daran: Ist die Diagnose Futtermittelallergie gestellt, sind außer einer allergenfreien Ernährung keine weiteren Maßnahmen oder Medikamente erforderlich. Kommerzielle Testverfahren auf Nahrungsallergien beim Hund bieten leider keine ausreichende Zuverlässigkeit.
Warum nicht mit Cortison behandeln, wenn es doch so gut hilft?
Es gibt Fälle von kurzfristigen Allergiebelastungen oder saisonalen Allergien, in denen nichts gegen eine Behandlung mit Cortison einzuwenden ist. Cortison ist ein potentes und preiswertes Mittel zum Stillen des quälenden Juckreizes. Auf lange Sicht muss man allerdings die vielen Nebenwirkungen im Auge behalten. Außerdem gesellt sich zu einer Allergie häufig eine Überlagerung der Haut mit Bakterien und Hefepilzen. Da hilft Cortison nicht mehr. Grundsätzlich ist eine gründliche Hautuntersuchung des Patienten unabdingbar. Der Therapieplan ist das Resultat und wird für jeden Patienten individuell erstellt.
Wie erkenne ich eine Allergie?
Das ist oft gar nicht so einfach. Eine Blickdiagnostik reicht leider nicht aus. Kardinalsymptom einer Allergie ist der Juckreiz. Juckreiz haben aber auch Tiere mit anderen Hauterkrankungen, wie z.B. Parasiten (Milben oder Flöhe). Ein gründlicher Vorbericht mit vielen an den Besitzer gerichteten Fragen ist sehr wichtig. Seit wann leidet das Tier unter Juckreiz? Hat er plötzlich angefangen oder sich langsam aufgebaut? All das hilft sehr bei der Diagnostik. Vorbericht, klinische Untersuchung und das Ausschließen anderer Juckreiz auslösender Ursachen sind entscheidend.
Diagnostik, Therapie und Vorsorge
Was tun bei einer Allergie? Da es viele klinische Ausprägungen von Allergien gibt, wird für jeden Hund ein Behandlungsplan aufgestellt. So hilft bei einem Flohspeichelallergiker ein ganzjähriger Flohschutz, während ein Hausstaubmilbenallergiker möglicherweise desensibilisiert wird. Bei milder Ausprägung reichen auch schon medizinische Bäder und die Zufütterung ungesättigter Fettsäuren aus. Eine Einheitsbehandlung gibt es nicht. Wir stehen Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung bei dem Allergiemanagement begleitend zur Seite.